Mein erstes Klassenlager – Bericht von Fawzi

Ich heisse Fawzi und lebe im Lilienberg. Lilienberg ist ein MNA-Zentrum, wo ich mit 90 anderen unbegleiteten jugendlichen Asylant:innen lebe. Seit weniger als einem halben Jahr besuche ich die 3. Klasse der Sekundarschule.

Vor dem Klassenlager hatte ich Bedenken. Ich wusste nicht, was ein Klassenlager ist, was man dort macht, wie das sein wird. Ausserdem hatte ich keine Wanderschuhe und das Lager fiel in die Ramadanzeit.

Ich hatte vorher noch nie einen Blogartikel geschrieben. Hier ist er, mein Bericht über das Klassenlager.

1. Tag – Montag, 4. April

Wir gingen mit der ganzen Klasse ins Lager und mit Frau Rauber, Frau Gloor, Herr Sigg und Thomas.

Wir sind um 10:00 in Signau angekommen. Vom Bahnhof bis zum Lagerhaus dauerte es zu Fuss ungefähr 20 Minuten. Dort gingen wir direkt ins Schlafzimmer. Wir haben uns im Zimmer eingerichtet. Zwei Stunden später war Mittagszeit und es gab Mittagessen. Ich habe aber nichts gegessen, weil ich fastete.

Ich stehe ganz rechts hinten.

Nach dem Mittagessen gingen wir ins Dorf, wo wir einen Dorfrundgang machten. Ein grosser Mann hat uns viele Sachen über Signau erklärt. Er arbeitete früher als Gemeindeschreiber, aber jetzt arbeitet er nicht mehr, er ist pensioniert. Er zeigte uns viele alte Häuser und erzählte uns viele Geschichten über dieses Dorf.

Wir gingen dann zurück ins Lagerhaus und wir assen das Abendessen. Es war gut.

2. Tag im Klassenlager

Am Dienstag gingen wir zu Fuss nach Signau und fuhren mit dem Zug nach Langnau i.E. Die Zugfahrt dauerte nur 8 Minuten, aber für den Rückweg sind wir etwa 3 Stunden gewandert. Und da waren wir erst wieder am Bahnhof in Signau und mussten nochmals 20 Minuten den Berg hoch gehen, bis wir endlich im Lagerhaus angekommen waren. Es war ein wenig anstrengend und ich war müde, aber es war gut.

3. Tag – bereits in der Hälfte

Am Mittwoch blieben wir im Lagerhaus, wir waren nicht draussen. Aber wir haben die Kunst der Schönschrift ausprobiert. Es war das erste Mal, dass ich mit einer Vogelfeder geschrieben habe und es ging sehr gut. Ich habe meinen Namen geschrieben und noch etwas.

4. Tag

Am Donnerstag nach dem Frühstück machten wir uns wieder auf den Weg zum Bahnhof. Da es runterging, vergingen die 20 Minuten viel schneller. Danach nahmen wir erst den Zug nach Langnau, dort stiegen wir um und fuhren mit einem anderen Zug bis nach Trubschachen.

In Trubschachen erhielten wir von Frau Rauber einen Znüni, etwas zu essen und zu trinken. Wir bildeten Dreiergruppen und erhielten ein Papier, auf dem 11 Orte von Trubschachen notiert waren. Wir mussten diese Orte finden und die Fragen auf dem Blatt beantworten.

Als wir mit der Aufgabe fertig waren, gingen wir zur Kambly-Fabrik. Im Fabrikladen konnte man nicht nur Kekse kaufen, sondern auch alle probieren. Wir durften in der Gruppe den Laden betreten und so viele Süssigkeiten essen, wie wir wollten.

Als alle Gruppen die Guetsli probiert hatten und satt waren, wanderten wir wieder zurück. Es regnete und war ein wenig kalt, aber es ein toller Ausflug.

5. und letzter Tag

Am Freitag nach dem Frühstück haben wir das Haus geputzt. Alle Schüler:innen hatten etwas zu putzen. Meine Kollegen und ich putzten unser Zimmer. Wir wischten unter den Betten und den Boden. Um 11 Uhr haben wir das Haus verlassen und uns auf den Heimweg gemacht.

Danke

Es war ein gutes Klassenlager und ich danke Frau Rauber, Frau Gloor, Herr Sigg und Thomas. Vielen Dank für Ihre freundliche Behandlung und danke für Ihre Aufmerksamkeit. Es war wirklich ein gutes Klassenlager!

Eine Antwort auf „“

  1. Lieber Fawzi
    Ich hoffe, dass du sehr viel Spass mit uns gehabt hast. Mir hat sehr gefallen, dass du dabei warst …
    Liebe Grüsse Mari

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