Wunschzettel an die Schule – Eveline

Wenn mich jemand fragen würde, ob ich mit der Schule zufrieden bin, würde ich Nein sagen. Klar, sie ist nicht so schlimm, man sieht seine Freunde und Klassenkameraden. Doch wie es jetzt ist, finde ich nicht wirklich gut.

Wir Schüler bekommen ständig die Sätze, Ach, du bist doch noch jung! Geniesse die Zeit, die du noch hast. Grosse Probleme kann man nicht haben, zu hören, doch das stimmt nicht. Oft verbringen wir mehr Stunden in der Schule, als wir danach arbeiten müssen. Ich kenne Schüler, die täglich bis zu 11 Stunden in ihren Klassenzimmern sitzen. Nach diesen 11 Stunden ist es dann aber nicht fertig, Hausaufgaben, Lernstoff für Tests und vieles mehr begleiten uns nach Hause. Es kann nicht sein, dass wir in einer Woche über 6 Tests haben.

Daher würde ich einiges ändern. Ich erkläre euch jetzt meine Vorschläge.

Mathematik

Beginnen wir mit der Mathematik. Klar, es ist wichtig jeden Rechnungsschritt, wie man etwa einen Kegel von der Seite berechnet zu wissen. Doch wäre es nicht viel wichtiger, die Schüler auf das richtige Leben vorzubereiten? Ich spreche von Rechnungswesen, Steuerberechnung, wie man ein Konto eröffnet oder wie man mit Zinsen und Schulden umgeht. Das sind Dinge, die wir lernen sollten.

Wenn wir sie nicht in der Schule lernen, wo sollten wir es sonst lernen? Einige von uns werden in weniger als 2–3 Jahren Steuern bezahlen und wissen nichts davon.

Deutsch

Weiter mit Deutsch. Gedichte analysieren? Zum 300 Mal einen Text überarbeiten? Ich würde den Unterricht wie folgt planen. Alles bis zur 2. Sek ist wichtig, ja. Aber danach würde ich Verträge anschauen, worauf man da achten soll, dass man nicht über den Tisch gezogen wird. Oder wie man einen aufsetzt. Das sind Dinge, die wir lernen sollten.

Hausaufgaben

Weiter mit Hausaufgaben. Kein Schüler sollte mit einem 9 kg schweren Rucksack nach Hause laufen, weil er das Material für die Hausaufgaben benötigt.

Auch hier habe ich konkrete Vorschläge: Die Hausaufgaben werden digital erledigt, entweder auf dem iPad oder Computer. Anschliessend werden sie über TEAMS den Lehrpersonen geschickt. Statt Bücher haben wir Zugriff auf die digitalen Versionen der Lehrmittel. Man kann die Aufgaben natürlich auch schriftlich abgeben, da jeder anders lernt und sich Dinge verschieden einprägt. Ich z. B. bin eine Person, die immer auf Papier schreibt. Ich behalte so den Lernstoff viel besser, da ich mir die Bewegungen meines Stiftes merke. Diese wenigen Blätter kann man am nächsten Tag abgeben. So erspart man sich das Herumschleppen von schweren Büchern.

Wochenpläne

Durch die Einführung von Wochenplänen lernt man das Planen und Organisieren. Wer will, kann schon alles am ersten Tag erledigen und widmet den Rest der Woche seiner Freizeit.

Hausaufgaben, Tests, Anzahl Lektionen

Die Schüler dürfen pro Woche maximal zehn Seiten Hausaufgaben und drei Tests haben. Sonst sind wir einfach überfordert. Der Schultag darf maximal 8 Lektionen beinhalten. Danach gibt es diverse Hausaufgaben-Stunden, wo man hingehen kann, wenn man seine Arbeit nicht zu Hause erledigen möchte oder kann.

Neue Unterrichtsfächer

Das Fach Rechnungswesen und Politik wird eingeführt, da rechnet, diskutiert und organisiert man Dinge im echten Leben, im Jetzt.

Zusätzlich wird es das Fach Kreativ geben. Da haben die Schüler während 1–2 Lektionen Zeit, einfach das zu machen, was sie wollen. Ob malen, zeichnen, schreiben oder basteln. Alles ist möglich und erlaubt.

Aktiver Unterricht

Der Unterricht wird mit mehr Aktivitäten angereichert. Man geht im Sommer raus, man macht Gemeinschaftsspiele und wird zu Gesprächen und Klassendiskussionen aufgefordert. Ich meine, jeder lernt gründlicher Französisch, wenn er es aktiv spricht.

Pro Quartal gibt es eine Umfrage, die man ausfüllen kann, wenn man etwas zu sagen hat oder sich einfach mitteilen möchte. Zudem wird ein “Schul-Briefkasten” in den Klassenzimmern stehen. So kann man seine Ideen und sein Feedback jederzeit schriftlich teilen und muss nicht mit einer Lehrperson sprechen.


Dieser Blog-Artikel ist ein Beitrag zu Dina Mazzottis Blogparade. Sie hat dazu aufgerufen, sich Gedanken über die Zukunft der Schule zu machen.

2 Antworten auf „Wunschzettel an die Schule – Eveline“

  1. Interessante Inputs! Vielleicht könnte man mal eine Projektwoche so gestalten, dass die Schüler ein Programm für eine Woche erstellen und schauen, was dabei rauskommt.

    1. Das mit der Projektwoche ist wirklich eine gute Idee. Vielleicht könnte man das mal den Lehrern kommunizieren? Wenn dies aber geschieht, werde ich sehr wahrscheinlich nicht mehr auf der Schule sein. Vielen Dank.

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