Heute teile ich meine Meinung über Frauenfussball mit euch.
Wie ich von vielen, vor allem von Jungs, höre, empfinden sie Mädchenfussball als langweilig oder zu wenig hart. Natürlich gibt es auch Männer, die Frauenfussball schauen, aber ziemlich selten. Ich bin selbst Fussballspielerin und gebe ich den Männern recht. Persönlich finde ich Frauenfussball nicht so spannend anzuschauen. Ich schaue nur, weil die Emotionen und die Art, wie sie spielen, sehr interessant ist.
Wie bin ich zu dieser Meinung gekommen? Ich habe mit 6 Jahren in der Jungenmannschaft in Affoltern mit Fussballspielen begonnen. Damals gab es noch keine Mädchenmannschaft für mein Alter. Ich konnte problemlos mit den Jungs in meiner Mannschaft mithalten. Sicher 4 Jahre habe ich bei den Jungs gespielt.
Danach hätte ich zu den Mädchen wechseln müssen, da es jetzt eine Mannschaft in meinem Alter gab. Als ich gehört habe, dass ich wechseln muss, habe ich mich vom Fussball abgemeldet und ein Jahr Pause gemacht. Ich wollte nicht bei den Mädchen spielen.
Nach diesem Jahr wurde mir aber bewusst, dass ich Fussball doch mehr vermisst habe, als ich gedacht hatte. Da es keine andere Möglichkeit gab, trainierte ich mit den Mädchen. Im ersten Moment schien alles gleich wie bei den Jungs zu sein, bis dann immer mehr neue Spielerinnen dazustiessen.
Als ich jedoch auf der Stufe C war, hat es mir eines Tages keinen Spass gemacht. Ich merkte, dass niemand auf dem gleichen Niveau wie ich war. Bei den Jungs war es früher so, dass sie nach der Stärke eingeteilt wurden. Bei den Mädchen war das nicht so. Deshalb hat man irgendwann einen Riesenunterschied in der Technik gemerkt.
Am besten erkläre ich das an einem Beispiel. Wenn wir Match hatten und gerade im Angriff waren, habe ich gleich zu denken begonnen: Wie und wohin sollte ich den Pass spielen, damit er perfekt in den Lauf gespielt wird? War ich dann im Sturm, wartete und wartete ich auf den Ball, der mir zugespielt wurde. Diese Bälle kamen aber nie an, genauer gesagt haben meine Mitspielerinnen nie so weit gedacht, den Ball in den Lauf zu spielen.
Dazu kam auch noch, dass sich die Mädchen im Training nie wirklich Mühe gegeben haben. Früher hatte ich mich auf jedes einzelne Training gefreut und machte liebend gerne mit. Als ich bei den Jungs trainierte, setzten sich immer alle voll ein. Man hat die Motivation und die Freude am Fussball enorm gespürt. Das war bei den Mädchen nicht so.
Ich stellte auch fest, dass sich die Trainings von Jungs und Mädchen total unterschieden, komplett anders gestaltet waren. Bei den Jungs machten wir jedes Mal etwas anderes und lernten neue Sachen dazu. Bei den Mädchen allerdings wurde immer alles wiederholt. Für die, welche die Übung schon perfekt konnten, wurde es irgendwann langweilig.
Das war mit ein Grund, weswegen ich jetzt nach 9 Jahren aufgehört habe, im Verein zu spielen. Ein weiterer Grund war, dass ich wegen der Lehre keine Zeit mehr habe.
Ich gehe gelegentlich Trainings und Matches von den Jungs schauen. Und immer wieder werde ich von den Trainern angesprochen, warum ich nicht mehr spielte und dass sie mich bräuchten. Dort kennt man sich untereinander. Ein Kollege von mir, der in der 1. Mannschaft spielt, hat mich auch mal gefragt, wieso ich nicht mehr spiele. Ich habe ihm gesagt, dass es einfach nicht bockt, bei den Mädchen zu spielen. Das sind alle so Heulsusen, die wegen eines kleinen Fouls herumheulen und nicht wissen, was Körperkontakt bedeutet.
Ich würde sofort wieder bei den Jungs spielen. Leider geht das heutzutage nicht mehr.
Mein Fazit:
Männer-Fussball ist viel interessanter zum Zuschauen. Die Art und Weise, wie sie mit dem Ball umgehen, ist immer wieder aufs Neue sehr erstaunend.