Hallo, ich bin Belly und habe in meinem Leben schon sehr viel erlebt. Da meine Lebensgeschichte spannend ist, werde ich sie euch erzählen.
Wie ich aufwuchs …
Ich bin aufgewacht und befand mich hier auf der Welt. Das Erste, was ich erkannte, war meine Mutter. Ihr Fell war weich und sie hatte vier Pfoten. Als ich meine Augen weiter öffnete, sah ich meine Geschwister, wie sie herumspielten. Ich ging zu ihnen und spielte auch mit. Ich habe zwei kleine Schwestern. Sie heissen Hope und Nala und ich habe auch noch einen kleinen Bruder namens Sky.
Wir lebten auf einem Schrottplatz, ganz allein mit unserer Mutter. Unsere Mutter machte immer alles, damit es uns gut ging. Leider wurde sie von Tag zu Tag schwächer. Als wir eines Tages nach dem Spielen nach Hause kamen, war meine Mutter verschwunden. Meine Geschwister und ich haben sie stundenlang gesucht, aber sie war nicht zu finden. Nach einigen Stunden haben wir die Suche aufgegeben.
Einige Tage später hatten wir nichts mehr zu fressen und waren wirklich verzweifelt. Aber plötzlich kamen zwei Männer auf uns zu! Meine Geschwister und ich sind losgerannt, um uns zu verstecken. Ich versuchte sogar zu knurren, um sie zu vertreiben. Bedauerlicherweise nützte dies aber nichts und den zwei Männern gelang es, meine Geschwister einzufangen. Sie nahmen mir meine einzigen Geschwister weg, die ich hatte.
Allein auf der Welt
Jetzt war ich auf mich allein gestellt, weil ich ja keine Mutter und keine Geschwister mehr hatte.
Ich lebte mehr schlecht als recht, bis ich eine Hundemutter kennenlernte. Sie hatte fünf kleine Welpen, die sie gross zog und nun kam auch ich noch dazu. Ich habe bei ihr sehr viel gelernt.
Ein neues Zuhause
Einige Monate später kam eine junge Dame vorbei und brachte uns etwas zu fressen. Sie nahm mich hoch und hat mich gestreichelt. Es fühlte sich hervorragend an und ich glaube, sie hat mich direkt in ihr Herz geschlossen. Sie kam von da an jeden Tag vorbei und brachte uns auch Hundefutter.
Nach einigen Wochen hat sie mich mitgenommen, zu ihr nach Hause. Sie hatte eine schöne Wohnung. Sie war zwar nicht gross, aber sie reichte für uns beide. Natürlich ging sie auch mehrmals täglich mit mir Gassi und kümmerte sich richtig gut um mich.
Ein Jahr später lernte sie ihren Freund kennen und von diesem Zeitpunkt an, hatte sie keine Zeit mehr für mich. Wir hatten überhaupt keinen Spass mehr zusammen, da sich alles nur noch um ihren Freund drehte und nicht mehr um mich. Darum beschloss ich wegzugehen und allein weiterzuleben.
Beste Freunde
Ich floh in den Wald. Dort traf ich auf einen jungen Puma, der gerade mit seiner Mutter unterwegs war. Plötzlich kamen zwei Jäger und erschossen die Mutter! Der junge Puma und ich machten uns so schnell, wie wir konnten, aus dem Staub. Wir rannten aus dem Wald, dann einen Berg hoch, bis zu einem Gipfel, wo wir kurz Pause machten. Dort unterhielten wir uns und sie erzählte mir, dass sie Bella heisse. Natürlich habe ich mich auch vorgestellt.
Drei Jahre waren seither vergangen und wir sind immer noch gemeinsam im Wald. Wir wurden beste Freunde, da wir alles zusammen gemeistert haben. Bella hat mir sogar das Jagen beigebracht. Wir haben uns immer gegenseitig vor bösen Tiere beschützt!
Aber nach weiteren zwei Jahren in diesem Wald, war Bella gewachsen und nicht mehr die kleinste … Sie war inzwischen doppelt so gross wie ich. Sie konnte gut gegen alle kämpfen, ob gross oder klein.
Nach einem weiteren Jahr musste ich mich von Bella verabschieden. Ich ging wieder in die Stadt zurück, da ich wusste, dass es Bella gut ohne mich schaffte, weil sie schon erwachsen war. Sie brachte mich bis zum Waldrand und von dort ging meine Reise allein weiter.
Happy End in der Stadt?
Als ich in der Stadt ankam, sah ganz viele Vermisstenanzeigen. Sie zeigten alle mich! Also war ich doch nicht so unwichtig? Ich suchte die Wohnung, in der ich gewohnt hatte, aber die junge Frau lebte nicht mehr dort. Also gab es wohl doch kein Happy End.
Plötzlich rief mir eine junge Frau zu: Bist du nicht Belly? Sie nahm mich mit und brachte mich meiner Besitzerin. Als die mich sah, rannte sie zu mir und ich zu ihr. Ich war überglücklich, sie zu sehen. Ich glaube, auch sie freute sich, mich wiederzusehen.
Sie ist inzwischen wieder Single. Das ist für mich besser, weil ich ihren Freund nicht mochte und sie jetzt wieder viel mehr Zeit für mich hat. Ich bin so froh, dass ich endlich wieder zu Hause bin!