6. Dezember 2021, der Nikolaustag. Es dämmerte bereits, als der Nikolaus seine Säckchen fertig packte. Er stopfte noch die restlichen Nüsse in die Säckchen, griff nach seinem Mantel und zog sich seinen langen grauen Bart über sein Gesicht. Er verliess sein Haus und lief dem verschneiten Waldweg entlang. Seine Beine waren schwer und sein Sack drückte ihm schwer auf die Schultern. In dem Sack befanden sich unterschiedliche Geschenke und Säckchen für verschiedene Kinder, die er beglücken würde.
Nach 10-minütigem Marsch durch Schnee und Eis ist er endlich im Dorf angekommen. Es war ungewöhnlich still und dunkel. Das einzige Licht kam von den Strassenlaternen, die nur düster leuchteten. Er dachte sich jedoch nichts dabei. Als er vor der ersten Haustür stand und klingelte, passierte nichts. Warum war niemand da?
Kurze Zeit später klingelte er bei der nächsten Tür. Nichts geschah. Nichts rührte sich. Es war still. Komisch. Was war nur los? Er ging zur nächsten Familie. Sein Blick fiel auf die offen stehende Tür, die sich trotz Wind einfach nicht bewegte. Er näherte sich und drückte die Tür einen Spalt weiter auf. Es kam ein Regal zum Vorschein, auf dem ein aufgeschlagenes Gesangbuch lag.
Er kratzte sich am Kopf und überlegte. Heute war doch Gottesdienst, fiel ihm ein. Er machte sich auf den Weg zur Kirche. Als er dort ankam, hörte er lautes Geschrei. Was war da wohl passiert? Als er das beschädigte Kirchentor sah, war ihm alles klar. Durch eine Lawine war das Kirchentor völlig zugeschüttet worden.
Das ganze Dorf hatte sich beim Weihnachtsgottesdienst versammelt. Aber wegen der Lawine und der verschütteten Türe konnten sie nicht aus der Kirche fliehen. Der Nikolaus musste den Schnee beseitigen und die Leute aus der Kirche befreien. Er probierte die Menschen zu beruhigen, indem er ihnen Nüsse, Schokolade und Süssigkeiten anbot. Es gab glücklicherweise keine Verletzungen. Durch seinen Einsatz konnte er das ganze Dorf schnell beruhigen und schenkte ihnen trotz grosser Aufregung einen Glücksmoment.