Abenteuer eines Papageis

An einem Morgen wachte ich auf und auf einmal war ich ein Papagei, ganz frei in der Natur. Mein erster Gedanke war, wo wohl meine Freunde und Familie waren.

Ich flog herum, um die Zeit totzuschlagen und merkte, dass ich langsam Hunger bekam. Da realisierte ich, dass ich selbst jagen musste. Bis am Abend war ich auf der Jagd und endlich hatte ich etwas zu fressen. Als plötzlich dunkle Wolken aufkamen, bekam ich Angst, was jetzt wohl passieren würde und machte mich auf den Nachhauseweg.

Plötzlich hörte ich ein lautes Donnern und dazu Blitze, daher suchte ich mir einen anderen Ort zum Übernachten. Der Donner kam von Westen. Einige Papageien haben mir zum Glück Bescheid gesagt. Wäre ich weitergeflogen, hätte mich der Blitz treffen können.

Am nächsten Morgen hörte ich Stimmen und der Baum, auf dem ich sass, bewegte sich sehr stark. Plötzlich merkte ich, wie der Baum umfiel. Ich wollte mich in Sicherheit bringen und bewegte mich schnell vom Baum runter auf den Boden. Da warteten aber schon Menschen mit Käfigen. Ein Mann fing mich mit einem Netz und steckte mich in einen Käfig.

Darin befand sich schon ein anderer Papagei. Ich wusste nicht, was sie mit uns beiden anstellen würden. Wir fuhren uns an einen Ort, an dem es ganz viele verschiedene Tiere gab. Ich wurde mit dem anderen Papagei zusammen in einem Gehege gehalten. Immer wieder kamen Menschen zu unserem Käfig. Da ich den Sinn nicht verstand, fragte ich den anderen Papagei.

Er meinte, wir befänden uns in einem Zoo. Das sei ein Ort, um Tiere zu zeigen, die in dieser Gegend nicht in der Natur vorkommen würden. Der andere Papagei war sehr freundlich zu mir. Wir stellten uns vor und ich erfuhr, dass er Mark hiess und nur ein Jahr älter war als ich. Auch er hatte seine Familie verloren und bisher nicht wiedergefunden.

Plötzlich stellten sich viele Menschen vor unser Gehege und eine Frau in einer Uniform kam mit Essen auf uns zu. Mark erklärte mir, dass all diese Menschen uns beim Essen zusehen wollten. Es war ziemlich laut während dem Essen und dies besserte sich erst, als sich die Leute nach unserem Essen wieder vom Gehege entfernten.

Als ich umherflog, bemerkte ich, wie gross das Gehege eigentlich war. Ich fragte Mark, ob wohl noch mehr Papageien kommen und er meinte, dass sicher weitere hineinpassen würden. Hoffentlich finden sie meine Eltern und meinen älteren Bruder und bringen sie hierher. Auch Mark hoffte, dass seine Eltern gefunden und hierher gebracht würden. Zusammen warteten wir jeden Tag darauf, ob wir sie wiedersehen würden.

Nach zwei Monaten hatten wir die Hoffnung beinahe aufgegeben, doch dann hörte ich plötzlich Stimmen und Männer näherten sich dem Gehege mit zugedeckten Käfigen. Aufgeregt rief ich Mark zu mir und wir beobachteten gespannt, wie die Männer in unser Gehege hereinkamen.

Als sie die Türen der Käfige öffneten, konnten wir unseren Augen nicht trauen: Wir sahen unsere Familie und waren überglücklich. Sie erzählten uns, dass sich beide Familien im Wald kennengelernt und gemeinsam nach uns gesucht hatten. Auch sie dachten, sie würden uns nie wieder finden. Die Männer hatten sie ebenfalls von einem Baum heruntergeholt und eingefangen und sie wussten auch nicht, was mit ihnen passiert war.

Nun waren sie glücklich, dass wir wieder zusammen waren. Wir erzählten ihnen von der Langeweile und den vielen Menschen, die uns immer beim Essen beobachteten. Es fehlte uns auch, dass wir nicht so hoch und weit fliegen konnten wie in der Natur.

Unsere Familien schlugen vor, dass wir alle zusammen fliehen und wir schmiedeten Tag für Tag Fluchtpläne. Wir kamen auf die Idee, so schnell wie möglich hinauszufliegen, wenn die Frau zur Fütterung kam und die Türe öffnete. Aber als wir das versuchten, scheiterten wir, weil sie die Tür rasant wieder zuschlug. Wir mussten uns also eine neue Idee überlegen.

Mein Bruder schlug vor, so zu tun, als wäre er verletzt. Wenn der Arzt mit seinen vielen Utensilien käme, könnten wir einfach schnell hinausfliegen. Wir versuchten es und hatten alles genau durchgeplant, aber es funktionierte wieder nicht und wir mussten uns erneut etwas Neues überlegen.

Plötzlich kamen wir auf die Idee, uns tot zu stellen, damit sie uns abholten. Als die Menschen sahen, wie wir regungslos dalagen, holten sie sofort Arbeiter, die uns in Käfigen hinaustrugen. Danach stellten uns in einen kühlen Raum. Sie liessen uns dort stehen und mein Bruder öffnete die Käfigtüren, damit wir uns umschauen konnten, ob es ein Fenster gab.

Genau in diesem Moment kam eine Frau hinein und wir mussten uns schnell verstecken. Als sie sah, dass wir nicht mehr in den Käfigen lagen, wollte den Raum wieder verlassen. Wir flogen auf sie zu und flatterten mit unseren Flügeln, sodass sie nicht raus mehr konnte.

Wir diskutieren, wie wir diesen Raum verlassen könnten, leider gab es kein Fenster. Die Frau versuchte sich wegzuschleichen, aber wir brachten sie zu Boden und banden sie mit einem Seil fest. Wir sahen, dass sie Angst vor uns hatte, aber in dem Moment war es uns egal, wir dachten nur konzentriert weiter nach. Da hatten wir die zündende Idee. Wenn jemand nach der Frau suchte, konnten wir aus der Tür fliehen, da sich diese Tür sehr langsam schloss.

Wir ängstigten die Frau so sehr, dass sie ganz laut und lange zu schreien anfing. Endlich hörten wir Schritte, die zum Raum kamen und wir warteten ungeduldig und halb verfroren vor der Türe, bis diese aufging. Als sie sich öffnete, flogen wir sofort hinaus. Die Arbeiter rannten uns noch hinterher, waren aber chancenlos, da wir schneller waren.

Wir waren glücklich, dass wir endlich aus dem Zoo herausgekommen und mit unseren Familien wiedervereint waren. Mark und ich wurden beste Freunde, ich traf meine anderen Freunde wieder und wir waren oft alle zusammen unterwegs. Da wir noch mehr von der Welt sehen wollten, verabschiedeten wir uns erneut von unserer Familie.

Wir flogen durch Europa und Asien und am Ende war noch Amerika dran. Überall sahen sehr viel Neues und die Reisen waren sehr interessant. Jeder Kontinent war verschieden und wir lernten andere Papageienarten kennen und freundeten uns mit allen an. Wir klauten sogar Essen von den Menschen und probierten so unterschiedliche Spezialitäten, die wir sehr lecker fanden.

Nach einer langen Zeit unterwegs wollten wir unsere Familien wiedersehen. Also flogen wir zurück und verbrachten zusammen eine tolle Zeit bis an unser Lebensende.

4 Antworten auf „Abenteuer eines Papageis“

  1. Wow, du warst bei dieser Geschichte sehr kreativ. Mich macht es glücklich, wie sich die zwei Familien wieder gefunden haben und zusammen aus dem Zoo flüchten konnten.

  2. Wow, ich bin sehr erstaunt. Diese Geschichte hat mich sehr gepackt. Ich finde, dass du sehr kreativ warst beim Schreiben. Ich fand die Geschichte absolut spannend und man konnte sich die Situationen sehr gut vorstellen. Du hast dich perfekt in der Lage des Papageis eingesetzt und das finde ich sehr cool. Mach so weiter, ich habe diesen Blog einfach toll gefunden.

    1. Hallo Lorena
      Danke für dein Feedback ich habe mich gefreut, es zu lesen und dass du dir Zeit genommen hast, meinen ganzen Blogartikel durchzulesen.

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