Nostalgie am Meer (ABC-Etüde)

Die Wellen waren unruhig und der Wind sauste Caitlin um die Ohren. Am Strand von Santa Barbara war es an diesem Tag äusserst unruhig und hektisch. Caitlin badete ihre Füsse in dem kalten Ozean. Obwohl sie immer nur zu Besuch in Santa Barbara war, war sie mit dieser Örtlichkeit so gut. Der warme Sand unter ihren Füssen, der weiche Wind, welcher ihr immer um die Ohren wehte, das Singen der Möwen, das Gelächter der Fremden und die Gerüche der Natur. All das war ihr so vertraut.

Als kleines Kind war sie immer hierhergekommen, um ihre unkonventionelle Tante Mary zu besuchen. Sie war nämlich das totale Gegenteil ihrer Schwester, Caitlins Mutter. Diese war sehr konventionell, passte sich äusserst gut der Gesellschaft an und tat all das, was von der Gesellschaft so verlangt wurde.

Doch Mary war ganz anders. Sie tat auch Dinge, welche nicht so gewöhnlich waren. Tat, was sie wollte und glücklich machte. Für über 10 Jahre reiste sie mit einem Camper um die Welt, hatte bis dahin nie eine richtige Wohnung gehabt. Caitlin bewunderte dies sehr. Sie konnte sich noch ganz genau an den Tag erinnern, an dem ihre Tante nach Santa Barbara zog. Sie half ihr, die Kisten auszuräumen und die Wände kunterbunt anzustreichen.

Am Ende des Tages gingen sie an den Strand und Caitlin bekam von ihrer Tante ein Eis spendiert. Schokolade, Minze, daran erinnerte sie sich noch ganz genau, da ihr die Kombination gar nicht schmeckte. Bei diesem Gedanken musste sie schmunzeln.

Nun sass sie hier, ganz allein und musste an die alten Zeiten denken. Die so schön und ohne Sorgen waren. Doch sie lernte viel aus ihrer Vergangenheit. Deswegen nahm sie sich vor, die guten Zeiten zu geniessen, damit sie in schlechten daran festhalten konnte.


Dieser Text ist mit den Wörtern der ABC-Etüde für den Juni entstanden, die von Christiane betreut wird. Sie lauten Örtlichkeitunkonventionell und sausen.

4 Antworten auf „Nostalgie am Meer (ABC-Etüde)“

  1. Du hast Deine Geschichte konsequent zu einem Leitfaden im Schlusssatz geführt. Das gefällt mir, denn Haltestangen im Leben sind immer wichtig, und Freude haben noch viel mehr.

    Wenn Du im ersten Absatz die Wiederholung von vertraut noch wegbiegen kannst, dann wäre sie SEHR gelungen.

    1. Vielen Dank für den lieben Kommentar und den Tipp. Es freut mich sehr und so kann ich auch dazu lernen.

  2. Es ist wichtig, vieles auszuprobieren und sich mit möglichst unterschiedlichen Menschen zu unterhalten. Wenn das die eigene Familie betrifft, umso mehr, finde ich. Ich wünsche deiner Protagonistin, dass sie viele Momente in ihrem Leben sammelt, aus denen sie Kraft schöpfen kann und spüren, wer sie wirklich ist und sein möchte.
    Danke, dass du mitgeschrieben hast! 😉👍
    Mittagskaffeegrüße ☁️🌿🌼☕🍪

    1. Vielen Dank für den Kommentar. Ja, das finde ich auch, das ist sehr wichtig.

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