Ich erzähle euch heute, was ich im September erlebt habe. Es ist etwas, das ihr auch erlebt habt. Könnt ihr schon ahnen, was es sein könnte?… JA, richtig das Migrationsportrait!!
Ach, das Migrationsportrait… Es ist noch nicht lange her, dass wir damit angefangen haben und schon mussten wir es beenden. Ich fange mal von vorne an.
Übertritt in die 3. Sek
Wir hatten Sommerferien und immer nach den Sommerferien kommt jeder Schüler in eine höhere Klasse. So bin ich von der zweiten Sek in die dritte Sek gekommen. Jede/r Schüler/in der dritten Sek hat einen persönlichen Stundenplan, den er/sie vor den Sommerferien zusammenstellen konnte. Wir durften entscheiden, welche Wahlfächer wir besuchen wollten. Natürlich gibt es auch Pflichtfächer!
Na ja, zurück zum eigentlichem Thema “Migrationsportrait”. Alle haben das Pflichtfach PU. PU ist die Abkürzung für Projektunterricht und im PU-Unterricht des ersten Semesters behandeln alle Schüler das gleiche Thema.
Eine passende Interviewperson finden
Jede/r musste eine erwachsene Person interviewen, die bei ihrer Migration über 20 Jahre alt war und schon mindestens fünf Jahre in der Schweiz lebt. Natürlich haben sich alle Gedanken gemacht und haben sich überlegt, wen sie interviewen könnten. Auch ich habe mir viele Gedanken gemacht.
Es gab einige Bedingungen, die man einhalten musste. Beispielsweise durfte man nicht die eigenen Eltern interviewen. Der Grund ist, dass es Eltern gibt, die einen Krieg selbst miterlebt haben, und es einfach einen zu grossen Schmerz in ihnen auslösen würde, wenn sie darüber sprechen müssten. Man durfte auch keine geschlossenen Fragen stellen, also nur Fragen, die man mit ja oder nein beantworten konnte.
Ich habe mir dann gut überlegt, wen ich wählen könnte. Dann ist mir in den Sinn gekommen, dass die Mutter meiner besten Freundin Türkin ist, aber in Deutschland geboren wurde und auch dort aufgewachsen ist. Das hat mich dann richtig fasziniert, da ich noch gar nicht viel über Deutschland wusste, ausser dass es ein recht grosses Land ist und die Menschen dort Hochdeutsch sprechen.
Also habe ich Jamelia gefragt, ob sie ihre Mutter fragen konnte, ob sie Zeit und Lust hätte ein Interview zu machen. also einfach einige Fragen zu beantworten. Jamelia hatte mir direkt am nächsten Tag Bescheid gegeben, dass ihre Mutter interessiert sei und dass sie gerne meine Fragen zum Thema Migrationsportrait beantworten würde.
Inhalt des Migrationsportraits
Beim Migrationsporträt gibt es fünf Kapitel:
- Kapitel eins: “Die Herkunft”
- Kapitel zwei: “Grund für die Auswanderung”
- Kapitel drei: “Ankunft in der neuen Heimat”
- Kapitel vier: “Einleben und Integration der neuen Heimat”
- Kapitel fünf und somit das letzte: “Zukunftspläne”
Zu jedem dieser Kapitel musste man 4-5 Fragen stellen, damit man genügend Informationen für den Text hatte. Am Schluss schrieb ich noch die Einleitung und das Fazit.
Frau Nursen Meier, das ist die Mutter von Jamelia, hatte sich mir sofort anvertraut. Sie erzählte mir von ihrer Vergangenheit, als sie noch klein und ein Teenager war, was sie alles miterleben musste. Es berührte mein Herz, was sie mir anvertraut hat, vor allem, was sie mir über ihre Familienverhältnisse erzählte. Ich habe mich sofort in die Lage von Nursen hineinversetzen können und habe mir vorgestellt, wie sie sich in dieser Situationen gefühlt haben muss.
Mir hat es Spass gemacht, das Migrationsportrait zu schreiben. Ich weiss jetzt viel über Nursens Leben. Auch über das Schreiben habe ich viel gelernt. Das Schreiben des Migrationsportraits war eine spannende und völlig neue Erfahrung.
Ich hoffe, es hat euch Spass gemacht, meinen Beitrag zu lesen.