In der dritten Ferienwoche hatten meine Eltern vor, von Italien in die Schweiz zurückzufahren. Ich aber wollte noch einen Tag zu Gaia gehen, denn sie hatte am 1. August Geburtstag. Doch meine Mutter hatte schon woanders für eine Nacht gebucht. So fuhren wir trotzdem, spät am Morgen, los und ich habe während der Fahrt mehrheitlich geschlafen.
Als ich aufwachte, schaute ich aus dem Autofenster und sah Gaia und ihre Mutter, die anscheinend auf uns gewartet hatten. Es war eine Riesenüberraschung. Gaia und ich hatte beide nichts von diesem Plan unserer Mütter gewusst.
Gaias Mutter hatte eigentlich ein Video machen wollen, wie wir beide reagierten, aber sie hatte vergessen, auf Play zu drücken. Wir haben herzlich über dieses Missgeschick gelacht.
Danach lernte ich einen guten Kollegen von Gaia kennen. Gaias hatte mir vieles über ihn erzählt und wir hatten auch mal mit ihm telefoniert. Da sie mir auch Videos von ihm gezeigt hatte, kam es mir vor, als würde ich ihn bereits kennen. Ihr bester Kollege heisst Pierdomenico und ist 15 Jahre alt.
Auf jeden Fall gingen wir an diesem Mittag alle gemeinsam in ein Restaurant, wo es nur Gerichte mit Fleisch auf der Karte hatte. Als wir hineingingen, war schon die ganze Familie von Gaia anwesend. Das Lustige ist, dass Gaias Grossmütter genau wie meine heissen.
Nachdem wir fertig gegessen hatten, gingen wir Kinder zusammen nach draussen, weil es da einen grossen Spielplatz gab. Aber das war uns dann doch etwas langweilig. Auf der Wiese in der Nähe gab es einen Heu-Turm. Natürlich sind wir dann dort hochgeklettert.
Ich habe allerdings beim Hochklettern eine ganz blöde Stelle erwischt und meine Hand mehrmals zerstochen. Pierdomenico hat sein Knie komplett verkratzt.
Gegen 6 Uhr sind wir wieder zurückgefahren, duschten und später gingen wir dann eine Runde spazieren. Gaia zeigte mir die Schule, einen Park sowie die Haupt-Kirche.
Später gingen wir einen Panzerotto essen. Das ist eigentlich eine Calzone, aber in dieser Gegend nennt man sie eben Panzerotto. Ganz genau gesagt ist es wie eine zugeklappte Pizza. Das Schönste ist aber, dass sie die dort auch noch mit Nutella machen und ich muss sagen, dass sie eindeutig lecker waren.
Als wir fertig gegessen hatten, machten wir noch eine letzte Runde durch das Dorf. Am Abend war die Kirche viel schöner, weil sie noch mit farbigen Lichtern beleuchtet war.
So gegen 23 Uhr kehrten wir zurück. Mein Vater musste genügend Schlaf kriegen, damit er am nächsten Tag fit war, um in die Schweiz zu fahren.
Das war mein letzter Ferientag gewesen – fantastisch!