Der Anfang vom Oktober war sehr schwierig. Mein faules Ich holte mich ein und ich gab mir nicht mehr so Mühe für die Schule. Mein Alltag bestand darin, früh aufzustehen und in die Schule zu gehen, nach Hause gehen, essen und dann schlafen. Ich schlief den ganzen Nachmittag und Abend, das war mir sehr unangenehm, doch aufzustehen und Hausaufgaben zu machen, war mir dann doch zu anstrengend.
Gedanken
Der Konfirmations-Kurs, den ich jeden Dienstag besuche (von der reformierten Kirche), brachte mich dann auf andere Gedanken.
Der Pfarrer sprach oft von Liebe. Für mich ist das Wort Liebe sehr angsteinflössend. Liebe kann sehr schöne Sachen mit sich tragen. Wie der Regen nach der Dürre, der alles zum Blühen bringt. Liebe beim ersten Kuss, die erste Liebe oder Liebe auf den ersten Blick. Es gibt in so vielen Arten Liebe.
Doch nachdem der Regen aufgehört hat, was dann? Alles trocknet aus, das Leid dringt ein. Der Kummer nach der ersten Liebe, die Angst verlassen zu werden oder etwas falsch zu machen. So viel kann es zerstören. Ehe, Freundschaften oder Familien kann Liebe zerstören. Doch auch nur Liebe kann sie erschaffen. Warum muss das so sein? Warum muss man leiden, um glücklich zu sein?

Doch auch die Aufregung, die erste Liebe zu finden, ist voller Leid. Wann erkennt man die Liebe? Wie liebt man? Was ist Liebe zu einem anderen Menschen? Warum entwickelt man Liebe? So viele Fragen bleiben unbeantwortet.
Das Wort Liebe schüchtert mich ein. So viele Kolleginnen waren zerstört nach dem Ende ihrer Beziehungen, mein Onkel liess sich scheiden und war jahrelang traurig. Es schmerzt mich, ihnen zuzusehen und nicht zu wissen, was das ist, wie man helfen könnte. Doch alle sagen, sie würden es noch mal tun, trotz des Schmerzes.
Was ist das für ein Gefühl, jemanden richtig zu lieben? Warum heiratet man, wenn man sich danach wieder scheiden lässt? Findet jeder seinen Seelenverwandten? Warum sucht man nach ihm? Diese Fragen blieben mir unbeantwortet. Doch ich glaube, eines Tages wird jeder sie mal beantworten können.
Bodensee

Während die Tage so dahin flogen, kamen die zwei ersehnten Wochen Herbstferien immer näher. Als endlich der letzte Schultag da war, freute sich jeder im Schulhaus darüber.
Wir fuhren mit andern Familien an den Bodensee. Diese Ferien schweissten uns als Familie noch mehr zusammen. Wir gingen klettern, Kanu fahren, shoppen und machten noch vieles mehr.
Während diesem Aufenthalt verbrachte ich auch Zeit mit meinen Kollegen. Den Tim lernte ich dort ebenfalls kennen. Er ist 7 Jahre alt und liebt Lego und NERFS. Sein kleiner Bruder Felix ist 3 Jahre alt und liebt Drachen. Die meiste Zeit passte ich auf sie auf und spielte mit ihnen.
Rückkehr

Als wir alle zurück nach Affoltern kamen, bot mir Tims Mutter einen Job als Babysitterin an. Erfreut nahm ich das Angebot an und gehe jetzt regelmässig babysitten. Diese Erfahrung zu machen ist sehr schön.
Die letzte Woche der Ferien verbrachte ich meist mit ausschlafen und mich mit Kollegen treffen. Wir verbrachten einfach so viel Zeit miteinander wie möglich. Als wir an einem Sonntag auf einer Autoausstellung auf dem Kronenplatz waren, sah ich mein zukünftiges Auto.
Man kann es wirklich Liebe auf den ersten Blick nennen. Es war perfekt, seine Räder, der Lack und einfach alles. Direkt fing ich mich an zu erkunden. Der Besitzer sagte mir den Namen des Autos und Baujahr. Meine Faszination berührte ihr, sodass er mir eine kleine Spritztour vorschlug. Bewundernd stieg ich mit einem Kollegen ein und wir fuhren durch Affoltern. Wow das Gefühl war einfach unglaublich. Die Automarke heisst Honda s2000. Es war ein wunderschönes, gelbes Auto. Da wusste ich, so ein Auto möchte ich später haben.
Jetzt freue ich mich schon auf die Zukunft, auf Halloween und auf den November.
Liebe Yesenia
Ich hoffe, du hattest ausreichend Ferien und bist gut ins neue Schuljahr gestartet.
Freundliche Grüsse
Ayaz
Lieber Ayaz
Ja das hatte ich, doch ich wünsche mir insgeheim mehr Ferien. Natürlich hoffe ich auch, dass du gut ins neue Schuljahr gestartet bist.
Liebe Grüsse
Yesenia