Manchmal ist Wünschen nicht so einfach …

Es war Nachmittag und ich war total erschöpft, als ich endlich die Haustür erreichte. Mit meinem Schlüssel öffnete ich die Tür und merkte, dass ich allein zu Hause war.

Entspannt lief ich ins Gästezimmer, weil ich dort meine Kopfhörer vergessen hatte. Doch mir fiel etwas auf: eine Flasche. Diese Flasche hatte ich noch nie gesehen. Ich starrte sie lange an. Sie war ja nur aus Glas, doch etwas stimmte nicht damit.

Die Flasche war nicht ganz durchsichtig, aber ich sah etwas Glühendes. Meine Neugier überwältigte mich, also packte ich die Flasche. Als ich durch das dünne, milchige Glas schaute, erschrak ich vor dem Wesen, das in der Flasche gefangen war. Es war nichts anderes als eine gasförmige Gestalt, aber es reichte aus, um mir Angst zu machen. Deshalb fiel mir die Flasche aus der Hand und sie ging kaputt.

Plötzlich erschien ein Flaschengeist vor mir, er sah aus wie in einem Film. Doch im echten Leben sehen solche Geister viel schauriger aus. Der Geist war erst verärgert, doch dann sah er, dass ich es nicht mit Absicht gemacht hatte. Anschliessend schaute der Geist mich genauer an und merkte, dass ich vor Angst erstarrt war.

„Hey, keine Sorge. Der Dschinn ist hier, um dir zu helfen. Da du mich nach tausenden Jahren Gefangenschaft aus dieser Flasche befreit hast, stehen dir drei Wünsche zur Verfügung“, sagte der Flaschengeist in einem ruhigen Ton.

Ich fühlte mich sicherer und ich vergass meine Furcht, als ich die Erwähnung von Wünschen hörte. „Hmm, ich wünsche mir -“, sagte ich, wurde aber vom Flaschengeist unterbrochen. „Du darfst dir aber nicht mehr Wünsche wünschen!“, ergänzte der Flaschengeist.

Ich überlegte länger, da drei Wünsche nicht viel schienen. Aber ein Wunsch war mir klar: „Ich wünsche mir genug Geld, um meine Familie und mich für viele Generationen abzusichern.“ Der Geist antwortete: „Wer sich ein Vermögen wünscht, bekommt es auch! Du wirst finanzielle Sicherheit haben, die für viele weitere Generationen deiner Familie ausreichen wird.“

Als ich meinen Kontostand überprüfte, merkte ich, dass der Flaschengeist keine Halluzination war. Endlich konnte ich mir alles leisten, was ich mir jemals gewünscht hatte. Das Beste war: Meine Familie musste nie in Armut leben.

Danach sprudelten die Ideen in meinem Kopf. Ich hatte so viele Möglichkeiten zur Auswahl.

„Als Nächstes wünsche ich mir einen natürlichen Tod“, sagte ich. „Dein Wunsch ist mir Befehl“, antwortete der Geist dazu. Von diesem Tag an würde ich keine Angst mehr haben, in einen Unfall verwickelt zu werden oder zum Beispiel an Krebs zu erkranken.

Nun war mein letzter Wunsch an der Reihe. Ich hatte so viele Ideen im Kopf: Superkräfte wären cool, ein perfekter Körper, schöne Haare oder täglich das perfekte Make-up? Vielleicht wäre es aber besser, Weltfrieden oder das Ende von Leid zu wünschen?

Aber dann dachte ich mir, dass ich mit meinem Geld die Welt selbst verbessern könnte. Doch ich wurde in meinen Gedankengängen unterbrochen: „Der Dschinn wartet auf deine Antwort“, sagte der Geist ungeduldig. „Ich möchte nicht 10 Jahre darauf warten.“

Ich brauchte lange, um mich zu entscheiden. Es gab nichts, was ich mir wünschte, was durch meine ersten beiden Wünsche nicht erfüllt worden wäre. Also überlegte ich, meinen Wunsch später in der Zukunft zu äussern.

„Dschinn, darf ich meinen Wunsch auch später äussern?“, frage ich. Darauf antwortete er: „Ja, wenn du das möchtest. Ruf meinen Namen, wann immer du willst und dein letzter Wunsch wird dann erfüllt.“

Ich war zufrieden mit der Antwort und meine Begegnung mit dem Flaschengeist endete. Die Erfahrung mit dem Dschinn hatte mein Leben für immer verändert. Ich bin dankbar dafür und werde sie immer in meinem Herzen tragen.

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