Sarahs Grossmutter

Ich habe das ganz grosse Glück, dass die Eltern meiner Mutter und die Eltern meines Vaters noch leben. Die Eltern von meinem Vater leben in Kosovo und die Eltern meiner Mutter in der Schweiz in Muri. Ich habe alle gleich lieb, aber ich habe mich entschieden, dass ich über meine Grossmutter (die Mutter meiner Mutter), die in der Schweiz lebt, schreibe, da ich viel mehr über sie erzählen kann. Sie hat eine sehr spannende Lebensgeschichte, weil sie mit 7 Kindern in die Schweiz geflüchtet ist.

Meine Grossmutter ist 56 Jahre alt und wurde am 8.11.1963 geboren. Sie hat mit 17 Jahren geheiratet und hat mit 19 Jahren ihr erstes Kind bekommen. Meine Grossmutter hat 7 Kinder, 2 Jungs und 5 Mädchen. Eigentlich hätte sie 8 Kinder, also 3 Jungs und 5 Mädchen, aber einer ist ihr im Bauch während der Schwangerschaft kurz vor der Geburt gestorben.

Meine Grossmutter war sozusagen eine alleinerziehende Mutter, aber irgendwie auch nicht. Damit meine ich, dass mein Grossvater früher in der Schweiz lebte und arbeitete, um mehr Geld zu verdienen. Das Geld gab er meiner Grossmutter nach Kosovo, damit sie die Kinder ernähren konnte. Also passte meine Grossmutter in Kosovo alleine auf 7 Kinder auf, aber mein Grossvater hat sozusagen von der Schweiz aus auch auf alle aufgepasst.

Als der Krieg zwischen Kosovo und Serbien ausbrach, war meine Grossmutter alleine mit den Kindern in Kosovo. Als der Krieg bis Prizren gekommen war, in die Stadt, in der sie lebte, reiste mein Grossvater von der Schweiz nach Kosovo, um meine Grossmutter und die Kinder zu holen und sie in die Schweiz zu bringen.

Viele wissen, dass der Krieg zwischen Serbien und Kosovo ein Massaker war. Schwangeren Frauen in Kosovo wurde der Bauch aufgeschnitten und das Baby im Bauch getötet. Sie haben zuerst die Kinder und dann die Eltern mit Messern getötet, damit die Eltern zusehen mussten und das dann viel schlimmer für die Eltern war.

Als mein Grossvater von dem erfahren hat, ging er, wie zuvor erwähnt, direkt nach Kosovo. Er hat meine Grossmutter und die Kinder (eines der Kinder war meine Mutter) abgeholt und sie sind dann über Umwegen in die Schweiz geflohen.

Von Kosovo sind sie erst nach Albanien gereist. Von Albanien wurden sie dann illegal mit Transportbooten in 2 Stunden nach Bari, Italien gebracht. Die Flüchtlinge, die vor ihnen nach Bari gebracht wurden, sind alle ertrunken, weil das so kleine Schiffe waren. Deswegen hatten sie eine Alternative finden müssen.

In Bari blieben sie zwei Wochen. Alle Flüchtlinge mussten sich im gleichen Raum in Italien leben und schlafen, weil sie nicht von da weggehen durften. Nach zwei Wochen traf ein Freund meines Grossvaters aus der Schweiz in Italien ein und holte sie alle ab und brachte sie in die Schweiz.

Die Familie meines Vaters lebte während des ganzen Krieges in Albanien. Es gab Leute in Albanien, die Flüchtlinge in ihrem Haus aufgenommen haben. Sie befanden sich dort eigentlich noch in Sicherheit. Als der Krieg beendet war, gingen sie wieder zurück nach Kosovo.

Die Familie meiner Mutter lebte ab dem Krieg für immer in der Schweiz.

2 Antworten auf „Sarahs Grossmutter“

  1. Das war eine spannende Geschichte. Was früher während des Krieges mit Serbien geschehen ist, war sehr schlecht.
    LG
    Muhamed

    1. Lieber Muhamed. Ja, das war echt schlimm, was im Krieg passiert ist. Das war ein Massaker.
      Liebe Grüsse
      Sarah

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