Ich will von zwei Erlebnissen im April erzählen.
Über einen Hund
Ich habe diesen Hund nur drei Minuten gesehen, werde ihn aber nicht vergessen.
Es war an einem Perron im HB Zürich, der Zug sollte nach Mailand fahren. Die Abfahrt stand unmittelbar bevor und eine junge Frau musste den Zug unbedingt noch erreichen.
Dass sie blind war, konnte man an der gelben Armbinde erkennen. Ihren Blindenhund führte sie locker an der Leine, nicht mit der üblichen Vorrichtung. Als die Frau am Perron entlang schnell zur nächsten Zugtür eilte, bewegte sie sich dabei immer näher auf die Gleiskante zu.
Von Weitem sah das aus, als ob gleich ein Unglück passieren und die blinde Frau auf die Gleise fallen würde. Dass es nicht so kam, lag an ihrem Hund. Er hat die Situation sofort richtig eingeschätzt, schneller als alle anderen auf dem Bahnsteig.
Er lief hinten um die Frau herum, sonst wäre sie wohl über die Leine und den Hund gestolpert, und kam so auf ihre andere Seite. Nur durch seine Präsenz schob er die junge Frau sanft wieder von der Bahnsteigkante weg.
Ich will heute noch über diesen Hund jubeln, der seiner Besitzerin ein sicheres Leben ermöglicht. Und ich möchte den Leuten zujubeln, die solche Hunde ausbilden.
Mein Start in den Frühling
Ende März beginnt der Frühling. So steht es im Kalender. Für mich beginnt der Frühling aber erst, wenn ich mit dem Rennvelofahren beginne.
Natürlich kann man auch früher loslegen, manche hören auch gar nicht auf, fahren den ganzen Winter über. Ich mag es jedoch nicht, mit langen Hosen zu fahren. Und kalte Finger und Zehen, das bekommt man bei kühlem Wetter wegen dem Fahrtwind schnell, mag ich auch nicht.
Am Ostersonntag war es so weit. Das Wetter war in Ordnung, wenn auch noch etwas kühl. Ich habe zum ersten Mal in diesem Jahr den Zürichsee umrundet. Die Strecke führt von Horgen, wo ich wohne, immer am See entlang Richtung Zürich, am Sechseläuten Platz vorbei auf die andere Seeseite.
Hier war es doch etwas sonniger und die Fahrt nach Rapperswil mit weniger kalten Füssen verbunden. In Rapperswil hat man gut zwei Drittel der Strecke geschafft. Weiter geht es über den Seedamm. Dann sind es nur noch zwanzig Kilometer, aber das ging recht schnell.
Es war doch noch recht kalt und der heisse Tee danach verdient.
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