Mein Abschlussprojekt 2023

Jeder in der 3. Sek muss ein Abschlussprojekt wählen, das er machen will. Damit er dies aber auch tun kann, muss es zuerst angenommen werden. Viele hatten mega coole Ideen, durften sie aber nicht durchführen, weil sie das Projekt nicht genau genug erklärt haben. Ich finde das völlig unsinnig.

Die Lehrpersonen sagen, wir sollen etwas machen, das uns gefällt, aber wenn wir eine Idee bringen und uns selbst einer Challenge stellen wollen, sagen sie nein. Andererseits verstehe es schon, sie wollen, dass wir am Schluss alle ein Projekt abgeben, aber trotzdem.

Ich hatte sehr viele Probleme mich für mein Projekt zu entscheiden. Ich wollte etwas nähen, etwas zeichnen, etwas bauen, schreiben, experimentieren und noch viele weitere Dinge. Vermutlich hatte ich zu viele Ideen im Kopf, sodass ich den Durchblick verlor.

Schliesslich habe ich mich dafür entschieden, etwas zu schreiben. Ich wollte meine eigene Geschichte erfinden und sie dann drucken lassen. Was ich in dem Moment meines Entscheids noch nicht wusste, war, dass ich dieses Projekt einige Wochen später abbrechen würde.

Wieso? Es gab verschiedene Gründe. Der erste Grund war, dass die Geschichte trotz meiner Planung keinen roten Faden hatte. Ebenfalls war die Geschichte viel zu lang, alles hat sich in die Länge gezogen und schliesslich verlor ich auch die Freude daran.

Gegen den Schluss war es nur noch ein reines «Müssen». Und wenn ich etwas unter einem «Müssen» schreiben muss, dann verliere ich schnell die Freude daran, denn ich stehe unter Zeitdruck und kann mich beim Schreiben nicht frei entfalten.

Also änderte ich mein Projekt. Ich wollte wieder etwas schreiben, etwas Kurzes und Spannendes. Es sollte packend sein, die Leser*innen emotional auf eine Achterbahn schicken und am wichtigsten, ich wollte es auch für mich schreiben. Ich fing an zu schreiben, ohne mit meiner Klassenlehrperson darüber zu sprechen.

Ich schrieb eine Art Dokumentation über meine Pubertätsstationen, wenn man das so nennen darf, in der Sekundarschule. Der Anfang des Buchs startete auch mit dem Anfang von diesem neuen Lebensabschnitt.

Mein erster Tag in der neuen Schule. Ich wusste noch genau, wie ich mich damals gefühlt habe. Voller Freude, neue Motivation, ich dachte, mir würden alle Türen der Welt offen stehen. Falsch gedacht. Nach einiger Zeit bewies sich dies auch und ich schrieb darüber. Während des Schreibens musste ich weinen, wegen Glückshormonen, aber auch wegen der negativen Gefühle.

Als ich fertig war, zeigte ich meine Arbeit meiner Lehrperson. Nach vielen Gesprächen bemerkte ich, dass ich gar nicht wollte, dass viele Menschen aus der Schule wissen, wie es mir geht. Was tat ich? Ich brach das Projekt ab. Wieder einmal etwas nicht zu Ende gebracht.

Ich hatte nur noch drei Wochen Zeit bis zum Abgabetermin. Das bedeutete, ich musste etwas auswählen, was schnell zu realisieren und einfach war und einen Sinn ergab.

Da ich ja mit Herz und Leidenschaft reite, entschied ich mich dazu, Pferdeleckerlis zu machen. Sie kamen bei den Pferden gut an und ich werde sie definitiv wieder einmal herstellen.

Was ich mit diesem Beitrag sagen will, es ist okay Fehler zu machen. Man kann aus Fehlern lernen. Manchmal braucht man drei, vier oder fünf Anläufe, bis etwas so funktioniert, wie man will. Das Wichtigste ist das Endprodukt, das man hat. Wenn man so ein Chrüsimüsi hat wie ich bei der ganzen Abschlussprojekt-Geschichte, dann ist es wichtig, dass man einfach ein Endprodukt hat. Ein sauberes Endprodukt.

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